Folgen Sie dem Strom: Teil 3
Tagebucheintrag: Dritter Tag
Ich sitze auf einem Bordstein inmitten des ländlichen Sardiniens. Ich glaube, der Name der Stadt ist Segario. Entweder das, oder so heißt das einzige Café der Stadt. Hier herrscht eine andere Art von Stille. Sie wirkt fast sanft. Ich sitze da und warte auf zwei Läufer, die von Cagliari nach Capu Mannu laufen, einer Halbinsel, die von einer alten römischen Festung gekrönt wird. Die Zeiten des Krieges auf dieser Insel sind schon lange vorbei, aber die Läufer sind in einen eigenen Kampf verwickelt. Sie laufen 25~ Meilen pro Tag, unterstützt von der lokalen Küche, Drew Smith auf dem Mountainbike und mir. Die Sonne ist stark und macht jeden Antrieb zunichte, sobald man aus dem Schatten tritt. Die gestrige Kilometerleistung war eine lästige Pflicht - die Angst vor den bevorstehenden Kilometern zog die Läufer tiefer in ihre eigenen Gedanken.
Heute Morgen machte uns unser Gastgeber Frühstück und zeigte uns seine Esel, die oberhalb des Schlosses umherzogen. Der Bauernhof lag auf einem Pass, von dem aus wir einen weiten Blick auf unser Ziel hatten. Wir aßen uns an Brot und Käse satt und machten uns auf den Weg zu unserer Tagesaufgabe: 25 weitere Kilometer. Mit kindlicher Freude und völliger Verwirrung über unsere Aufgabe sah der Gastgeber zu, wie die Läufer durch die Olivenbäume ins Ungewisse trabten.
Travis und Rio erreichen den letzten Pass ihres Epos und befinden sich auf der Zielgeraden. Die Stadt Oristano, das Ziel des Tages, ist deutlich zu sehen, während sie zur Küste hinunterfahren. Der Morgen ist ruhig, die Vögel singen und die Wärme der Sonne tut den Läufern gut. Ihre Muskeln sind steif, doch ihr Tempo bleibt noch steifer. Im Flug durch das Farmland steuern sie eine Schafherde. Sie tauschen mit dem Bauern Entschuldigungsgesten und Richtungsangaben aus und erhöhen ihr Tempo.
Auf dem Weg in die Stadt untermalt das rhythmische Rauschen des Verkehrs und des hektischen Lebens den Rhythmus ihrer müden Füße. Der Tag ist so schnell vorbei, wie er begonnen hat. Negronis und Pizzen aus einem lokalen Lokal füllen die Nachmittagsstunden und führen tief in die Nacht hinein. Die Geräusche wild gewordener Jugendlicher harmonieren mit den Klängen eines lokalen Straßenmusikers.
Die Läufer werden morgen ihre Reise beenden. Niemand spricht davon, aber es gibt eine unausgesprochene, allgemeine Absicht, so viel wie möglich aufzusaugen.